Hoffnungsfunken f�r diese Region
Die Werbegemeinschaft Wanna lud vier Bundestagskandidaten zur Podiumsdiskussion �ber wirtschaftspolitische Themen ein
Wanna (ur). Welche Partei beantwortet die Fragen der Unternehmen und Betriebe im l�ndlichen Raum am �berzeugendsten? Welcher Bundestagskandidat bietet die schl�ssigsten Rezepte f�r die Auswirkungen der Wirtschaftsund Finanzkrise und in der Region?
Die Werbegemeinschaft "Roter Punkt" in Wanna hatte sich im Vorfeld der Bundestagswahl am 27. September vorgenommen, den Kandidatinnen und Kandidaten des Wahlkreises 30 auf den Zahn
zu f�hlen und ihnen Fragen zu aktuellen Themen und Problemen zu stellen. In der Gastst�tte "Zur Moorquelle" in Wanna-Ahlenfalkenberg diskutierten sie am Montagabend unter der Moderation der Journalistin Anke Breitlauch mit Mitgliedern der Werbegemeinschaft und vielen G�sten. Auf dem Podium sa�en Thurid K�ber (29), Verwaltungsbetriebswirtin und Kandidatin der SPD, Beate Adler (49), die Selbstst�ndige ist Kandidatin der Gr�nen, Enak Ferlemann (46), der Bundestagsabgeordnete tritt f�r die CDU an, sowie der Wasserschutzpolizist Frank Erkner (43), der f�r die FDP in den Bundestag einziehen m�chte. Geht die Krise weiter? Bedroht sie die Existenz von Betrieben in
der Fl�che? "Die Mittelst�ndler erwarten jetzt in erster Linie gute Rahmenbedingungen", so Enak Ferlemann. "Sie brauchen zudem eine funktionierende Infrastruktur." Es komme vor allem darauf an,
in der Wirtschaft zur Solidit�t zur�ckzufinden, die Kreditwirtschaft solle sich auf ihre urspr�ngliche Aufgabe besinnen, den Firmen Liquidit�t zu verschaffen, sagte Frank Erkner. Dazu geh�re aus liberaler Sicht nat�rlich auch eine einfache Steuerpolitik, die mit dem Abbau der B�rokratie einhergehen m�sse. Thurid K�ber verwies auf Steinmeiers "Deutschlandplan", durch den insbesondere gr�ne Technologie und Gesundheitswirtschaft gef�rdert werden sollen, was gerade der finanzschwachen l�ndlichen Region n�tzen werde. Zudem gelte es den Mittelstand durch g�nstige Kredite zu versorgen. Beate Adler sorgte sich in erster Linie um den Erhalt gesunder d�rflicher
Strukturen, in denen f�r Bildung und Ausbildung ebenso gesorgt werden m�sse wie f�r die �rztliche Versorgung und etliche andere Bed�rfnisse der Bev�lkerung. Sie stehe f�r die St�rkung lokaler
Wirtschaftskreisl�ufe aber nat�rlich auch f�r eine andere Energiepolitik, in der auch die Landwirtschaft eine tragende Rolle spiele.
Die Region als Gewinner
Auch wenn niemand von der Wirtschafts- und Finanzkrise verschont bleibe, so sei das Cuxland weniger unmittelbar betroffen von ihren Auswirkungen, da es hier kaum Gro�industrie gebe, meinte Enak Ferlemann. Viel ernster sei derzeit der dramatische Preisverfall in der Landwirtschaft zu sehen. Gleichwohl glaube er nicht, dass der dem Preisverfall nachfolgende Strukturwandel der Landwirtschaft
in der Elbe-Weser-Region ernsthaft schaden werde. "Es wird eine Diversifizierung des Marktes einsetzen, aus der unsere Region als Gewinner hervorgehen wird, denn sie ist top aufgestellt. Wenn irgendwo erfolgreich Milcherzeugung betrieben werden wird, dann hier." Die Frage sei lediglich, wie lange die Betriebe durchhalten k�nnen, bis sich der Markt wieder erholt hat. Sorgen macht Ferlemann auch die kommunale Finanzausstattung, denn ab 2010 werde erheblich weniger Geld in die Kommunen flie�en. "Wir kommen in eine schwierige Phase, die sicher auch Auswirkungen auf die Auftragsvergabe an den Mittelstand haben wird", so Ferlemann. Auf die vielen Berufspendler im Landkreis Cuxhaven verwies Frank Erkner: "In diesem Jahr haben 800 Schiffe weniger als im Vorjahr in Bremerhaven festgemacht." Das habe selbstverst�ndlich erhebliche Auswirkungen auf
die Besch�ftigten, die zum gro�en Teil im Umland leben. "Die Leute haben Angst um ihre Arbeit."
"Wir haben eine Zukunft"
Gleichzeitig gebe es eine Zukunftsperspektive, erg�nzte Ferlemann. Die Offshore-Windindustrie werde insgesamt in absehbarer Zeit 3400 Menschen besch�ftigen. "Wir haben eine Zukunft und die Menschen die sie mit dem Mut zur Innovation umsetzen." In wenigen Jahren k�nne ein Gro�teil der Energie offshore gewonnen werden. Ferlemann: "Nach 30 Jahren haben wir endlich wieder eine Industrie, die gezwungen ist, an die K�ste zu kommen."
Thurid K�ber (SPD) setzt auf die F�rderung des Mittelstandes.
Frank Erkner (FDP) tritt f�r eine liberale Steuerpolitik ein.
Beate Adler (Gr�ne) geht es um den Erhalt d�rflicher Strukturen.
Enak Ferlemann (CDU) steht f�r eine leistungsf�hige Infrastruktur.